KADAthlete Story Michael Trink (Tischtennis)
Schritt für Schritt zum nächsten Level, so schaffte es Michael Trink vom aufstrebenden Talent zum Profispieler. Nach zahlreichen Erfolgen bei Nachwuchs-Staatsmeisterschaften stieg er 2019 mit dem UTTC Salzburg in die Tischtennis-Bundesliga auf. Seither mischt sein Verein an der Spitze mit – zweimal hieß es in Meisterschaft und Cup erst im Finale Endstation.
Tischtennis-Bundesliga zu spielen, das bedeutet Vollzeitprofi zu sein. Michael Trink hebt sich allerdings durch einen besonderen Zugang ab: „Ich glaube, ich bin der einzige, der daneben zusätzlich voll erwerbstätig ist.“
Zur Berufsberatung bei KADA
Die Geschichte, wie es dazu kam, bringt uns zurück ins Jahr 2016, als er noch die Oberstufe besuchte: „Damals hatte ich sieben- oder achtmal die Woche Training und ich war am Wochenende oft unterwegs. In der Schule habe ich wegen internationaler Einsätze viel gefehlt. Ich muss sagen, der fleißigste Lerner war ich auch nicht. Und dann ist die Schule etwas viel geworden. Deshalb habe ich entschieden, mit der Schule aufzuhören und eine Lehre zu beginnen.“
Auf der Suche nach einer passenden Ausbildung kam der Oberösterreicher in die Laufbahnberatung zu KADA:
„Das hat mir extrem geholfen, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, was ich machen wollte. Ich bin viele Stunden mit meinem Berater zusammengesessen und wir haben geschaut, was ich mir vorstellen könnte.“
Bald kristallisierten sich zwei Tendenzen heraus: „Ich wollte mit Leuten zu tun haben und Autos haben mich immer interessiert.“ Schnupperwochen bei einem Autohändler überzeugten ihn schließlich: „Mein Berater hat mir geholfen, Bewerbungsunterlagen für eine Lehre zum Automobilkaufmann zu erstellen. So bin ich schließlich zu Porsche in der Alpenstraße Salzburg gekommen. “
Als Leistungssportler in der Lehrausbildung
An seine Lehrzeit erinnert sich Michael Trink gerne zurück: „In der Berufsschule habe ich mir sehr leicht getan, wahrscheinlich, weil ich davor schon in der Oberstufe war. Am besten hat mir gefallen, mit Kunden zu arbeiten. Da war super, dass ich schon etwas älter und keine 15 mehr war. Bei Autos geht es doch um etwas mehr Geld. Und ich hatte schon einen Führerschein.“
Gleichzeitig ging es sportlich gut voran. Um Lehre und Leistungssport unter einen Hut zu bringen, legte der Tischtennisspieler teils schon vor Arbeitsbeginn eine Früheinheit ein, ehe er am Abend das Mannschaftstraining absolvierte. „Das war gar nicht so ohne“, reflektiert er heute.
„Aber ich würde die Lehre auf jeden Fall weiterempfehlen! Super ist es, wenn man einen Betrieb hat, der einen im Sport unterstützt. Für Bewerbe habe ich immer frei bekommen, dafür bin ich sehr dankbar.“
Tischtennis plus Berufstätigkeit als Erfolgsschlüssel
Aus heutiger Sicht weiß Michael Trink: Um Profisport und Berufsleben zu vereinbaren, kommt es vor allem auf eine gute Zeiteinteilung an. Dazu gehört etwa, sehr zielgerichtet zu trainieren. Ein positiver Nebeneffekt, denn auf diese Weise lernte er, seine Wettkampfvorbereitung wesentlich effizienter zu gestalten.
Überhaupt stellt er viele wechselwirkende Bereicherungen durch seine duale Karriere fest: „Einerseits ist man in der Arbeit durch die Erfahrung aus Druckmomenten im Sport viel gefestigter, man wird nicht leicht nervös. Ich war es beispielsweise von Interviews gewöhnt, vor Leuten zu reden. Das war dann kein Problem mehr.“
„Auf der anderen Seite ist es wichtig, auch außerhalb des Sports etwas zu tun, das einem Spaß macht. Dadurch ist man im Kopf deutlich freier“, fügt er über seine Berufstätigkeit hinzu. In der Kombination aus Leistungssport und Beruf erkennt er einen entscheidenden Schlüssel zum Erfolg für sich:
„Wenn ich als Profisportler nicht nebenbei arbeiten würde, hätte ich enormen Leistungsdruck. So habe ich eine Absicherung. Ich kann den Sport einfach mehr genießen und kann bessere Leistungen bringen.“
So geht es für Michael Trink sportlich und beruflich weiter
Genau weil es ihm so wichtig ist, beidem gerecht zu werden, stehen jedoch Veränderungen an: Michael Trink orientiert sich beruflich neu und beginnt eine Ausbildung zum Polizisten.
„Automobilkaufmann ist ein super Beruf, den ich gerne weitergemacht hätte. Nur ist beim Autoverkauf die wichtigste Zeit gegen fünf, sechs am Abend und das überschneidet sich mit dem Training. Deswegen ist es schwierig geworden“, erklärt er.
Zumindest vorübergehend wird er für die Polizeiausbildung in die zweite Bundesliga wechseln: „Die Polizeischule ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für mich, aber es steckt viel Lernaufwand dahinter. Und ein bisschen Freizeit möchte man neben Arbeit und Training ja trotzdem haben.“ Mit dieser Lösung konnte er einen guten Kompromiss für sich finden:
„Ich hab meinen Beruf schon immer stark nach dem Sport gerichtet. Wenn ich bei der Polizei gemerkt hätte, dass sich Tischtennis daneben nicht ausgeht, hätte ich mich nicht dafür entschieden.“
Vorerst hat er aber noch viel in der aktuellen Bundesligasaison vor: „In der Tabelle ist alles knapp beieinander. Unser Ziel ist, unter die ersten vier und damit ins Halbfinale zu kommen. Und dann ist alles möglich! Halbfinale, Finale“, sagt er mit Blick auf die vergangenen Saisonen, „da kann alles sehr schnell gehen.“
Wir drücken ihm für das Ligafinish die Daumen und wünschen alles Gute für seine sportliche und berufliche Zukunft!
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