KADAthlete Story Christopher Cvetko (Fußball)

Eine Runde vor Schluss kann Christopher Cvetko auf eines starke Saison 2022/23 zurückschauen. Mit seinem Verein SK Austria Klagenfurt erreichte er die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga und das Viertelfinale des ÖFB Cups. „Vor der Saison war die Erwartung, in erster Linie die Klasse zu halten“, ruft der Mittelfeldspieler in Erinnerung. „Wir konnten uns aber früh von unten absetzen. Dass wir bis zum Schluss noch um die internationalen Plätze kämpfen, ist ein Riesenerfolg für den Verein.“

Mit 29 Einsätzen in 31 möglichen Partien und einer mehrjährigen Vertragsverlängerung konnte er seinen Status als Führungsspieler einzementieren. Dabei ist es gerade einmal zwei Jahre her, dass der heute routinierte Bundesliga-Profi noch in der zweiten Liga seine Fußballschuhe schnürte.

„Es ist wirklich sehr schnell gegangen. Nach Klagenfurt zu Wechseln und mit meinem Heimatverein aufzusteigen, war etwas ganz Besonderes. Der Schritt in die Bundesliga war am Anfang ein recht großer. Aber wenn man regelmäßig auf diesem Niveau spielt, kann man es schnell verinnerlichen.“

©GEPA pictures / Daniel Götzhaber

Gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison 2021/22 erlebte Christopher Cvetko viele Highlights – etwa das erste Derby gegen den WAC vor 14.000 Zuschauern, seinen Premieren-Treffer gegen Sturm Graz oder einen Sieg gegen Red Bull Salzburg. Aber auch abseits des Sportlichen erreichte er im Aufstiegsjahr einen wichtigen Meilenstein: Den Abschluss des Bachelorabschnitts in seinem Lehramtsstudium.

Studienentscheidung zu Karrierebeginn  

Die Entscheidung, parallel zum Profisport ein Studium zu beginnen, fiel in einer herausfordernden Phase zu Beginn seiner Karriere. „Damals hatte ich gerade die Matura abgeschlossen und meinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ich hatte große Ziele. Aber dann habe ich mir leider das Kreuzband gerissen und war für den Rest der Saison außer Gefecht“, erzählt der Kärntner.

„Ich habe erlebt, dass der Sport von einer Sekunde auf die andere vorbei sein kann. Da war für mich klar, dass ich ein Studium anfangen wollte. Im Nachhinein war es eine der wichtigsten Entscheidungen, die ich bis jetzt getroffen habe.“

Christopher Cvetko

Als Profifußballer studieren

Um Profifußball und Studium miteinander zu vereinbaren, kommt es laut Christopher Cvetko besonders auf zwei Schlüsselfaktoren an. Erstens, gutes Zeitmanagement:

„Im Fußball weiß man, wann in einer Spielwoche normalerweise keine Trainings stattfinden. Genau an diesen Tagen kann man sich fürs Studium Zeit nehmen und seine Kurse legen. Das habe ich in den letzten Jahren immer so gemacht und ich bin überzeugt, dass das Sportliche auf keinen Fall darunter gelitten hat. Ich glaube sogar eher, dass ich davon profitiert habe.“

Christopher Cvetko

©GEPA pictures / Wolfgang Jannach

Das Beste aus spielfreier Zeit zu machen war vor allem entscheidend, um die unumgänglichen Präsenzblöcke seines Lehramtsstudiums unterzubringen: „Gerade als ich verletzt war, konnte ich viele Praktika und Anwesenheitskurse absolvieren. Ob Winter- und Sommerpausen, Krankheiten oder Verletzungen – wenn man solche Phasen gut nützt, hat man alle Möglichkeiten, sich neben dem Sport ein zweites Standbein aufzubauen.“

Und der zweite Schlüsselfaktor? „Disziplin, die braucht man!“, ist er sich sicher. „Man muss sich schon hineinklemmen. Sonst wird man schnell draufkommen, dass einem auch als Sportler:in nichts geschenkt wird.“

Unterstützung von KADA und Vereinsseite

Wenn trotz aller Bemühungen Konflikte zwischen Fußball und Studium auftreten, kommt dem Fußballprofi die Teilnahme an KADAs Studienförderprogramm SLS zugute. In der Vergangenheit konnte sein KADA Betreuer etwa bei einem strengen Professor die Freistellung von einer Lehrveranstaltung erwirken, als es zur Terminkollision mit einem wichtigen Spiel kam.

„Ich musste nicht anwesend sein und habe stattdessen eine zusätzliche kleine Arbeit gemacht. Und genau das braucht es: Dass jemand für uns Sportler:innen da ist und in solchen Fällen hilft.“

Christopher Cvetko

Und auch von seinen Vereinen erfuhr er stets Unterstützung: „Zum Beispiel hatte ich letztes Jahr im Trainingslager eine Onlineprüfung, die sich mit einem Training überschnitten hat. Für den nächsten Termin hätte ich ein halbes Jahr warten müssen. Der Trainer ist sehr rücksichtsvoll auf solche Sachen und hat gesagt, ‚dann lässt du einmal das Training ausfallen und konzentrierst dich auf die Prüfung‘. Ich bin sehr froh, dass sich meist eine positive Lösung findet, wenn man offen mit Vereinsverantwortlichen redet“, weiß er zu schätzen.

Die nächsten Ziele

Inzwischen befindet sich Christopher Cvetko im zweiten Semester seines Masterstudiums. Manche Studienerfahrungen kann sich der angehende Lehrer auch für den Fußball zunutze machen.

„In der Schule braucht man oft viel Geduld, bis eine Lehrmethode richtig angekommen ist. Es läuft nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt und man muss vielleicht spontan einen anderen Zugang finden. Das ist im Fußball nicht anders. Diese Entschlossenheit, einfach fokussiert weiterzuarbeiten und den Kopf nicht in den Sand zu stecken, habe ich im Studium noch besser für mich gelernt.“

©GEPA pictures / Hans Oberländer

Über die Jahre hat er die richtige Balance zwischen Fußball und Studium gefunden: „Ich werde nicht in der Mindeststudienzeit abschließen, aber ob ich jetzt ein, zwei Jahre länger brauche, wird im Nachhinein nicht viel ausmachen. Ich bin lieber froh, dass ich nicht erst damit anfangen muss, wenn ich die Karriere beendet habe.“

Aber alles Zukunftsmusik, denn Christopher Cvetko hat vor, noch viele Jahre Bundesliga zu spielen. „Und wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, in die große Fußballwelt zu gehen, dann würde ich den Sprung ins Ausland gerne wagen“, ergänzt er.

Wir dürfen gespannt sein, wohin sein Weg noch führt!

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